Wir sind dann mal raus. Für sage und schreibe 2 Nächte! Z-W-E-I N-Ä-C-H-T-E!! Über vier Jahre haben wir davon geträumt, immer wieder zu planen gewagt und dann doch über den Haufen geworfen oder viel mehr über den Berg. Den Berg voller Wäsche, Taschentüchern, Spielsachen und dem ewigen schlechten Gewissen. Jetzt nach vier Jahren haben wir den Gipfel des Wahnsinns erreicht und alle waren sich einig: Die Mamas dürfen mal zwei Nächte raus: WELLNESS! So ein schönes Wort! Wir hören schon das Echo auf der anderen Seite des Berges: WELL-NESSSSS!!!
Wie es zu einer guten Bergtour gehört, haben wir alles bestens geplant. Das Gepäck wurde erstmal von Obstriegeln, Feuchttüchern und Quetschies befreit und mit Secco, Bikini und Badeschlappen wieder aufgefüllt.
Doch wir wären schlechte Bergführer, wenn wir die Crew einfach so an der Basis zurücklassen würden. Da wurden vorher noch zig Körbe Wäsche gewaschen und aufgeräumt, dass auch ja jeder seine passenden Socken findet, wenn Mama nicht da ist. Outfits rausgelegt, Kleider für alle Eventualitäten gerichtet und der Vorrat an TK-Pizzen und Dosenravioli aufgestockt. Und während die eine schon auf dem Weg zum Hotel ist, hat die andere noch schnell ein paar Windeln eingekauft. Ja, es ist uns irgendwie gar nicht so einfach gefallen loszulassen und zu gehen. Und JA, unsere Männer und Kids bekommen das schon geregelt. Das wissen wir. Trotzdem.
Dann stehen wir da, mit unserem Mini-Koffer und fragen uns, wann man eigentlich zuletzt das Haus mit so wenig Gepäck verlassen hat. Für den Spielplatzbesuch am Vortag hatten wir definitiv mehr dabei. Da weht er uns endlich entgegen- der Wind der Freiheit. Vielleicht doch noch schnell ein paar wichtige Infos an den Mann weiterleiten und ja regelmäßig Whatsapp-Nachrichten checken. Sicher ist sicher.
Schritt für Schritt kommen wir an in unserem neuen Freizeitprogramm, bestaunen die Ruhe, die Ordnung und die Möglichkeit einen Satz, einen Gedanken und sogar ein ganzes Gespräch zu Ende zu führen. Ganz neue Freiheiten tun sich da auf am Horizont. Und trotzdem hat man das Gefühl, dass man eigentlich gleich weiter muss und irgendwas vergessen hat…
Wir sind noch nichtmal auf der anderen Seite des Berges angekommen, da vermissen wir auf einmal schon wieder die Crew. Was sie wohl gerade machen? Ob das mit dem Schlafen klappt? Und hab ich eigentlich noch Fiebersaft im Kühlschrank? Egal. Wir lassen jetzt mal los und kümmern uns um unsere eigene Exkursion. Und zwischen Sauna, Secco und Schwimmen schaffen wir es dann tatsächlich doch ganz gut mal abzuschalten.
Wir haben sie wirklich genossen. Diese Ruhe, diese konfliktlose Zeit und das “einfach mal machen können”. Herrlich!
Aber irgendwann ist auch der schönste Ausflug zu Ende und wir machen uns wieder auf den Weg zurück ins Basislager. Gepackt hat man in 5 Minuten. Es ist wirklich hilfreich, wenn keiner parallel den Koffer wieder ausräumt oder alles kommentiert was reinkommt. Also auf Richtung Heimat! Die Sehnsucht ist mittlerweile auch schon ganz schön groß. Beschwingt packen wir unser leichtes Gepäck aus dem Kofferraum und werfen uns in die Arme unsere Liebsten. Oder schließen zumindest mal die Tür auf. Hallo? Feuerwehrmann Sam in Lautstärke 100 schlägt uns entgegen. Ah da sind sie ja. “Maamaaaa, der hat mir das weggenommen!! DAS IST MEIIIIN BAGGER!!!” – “Neiiiiiiin – GAAARNICHT!!”
OK… noch haben mich nicht alle Familienmitglieder gesehen…. schnell wieder rückwärts raus….