Einatmen. Ausatmen. Bloß nicht einschlafen! Ob wir hier jemals wieder hochkommen? Wie lange wir wohl liegen bleiben können ohne dass es auffällt? Einatmen… Meine Beine fühlen sich an wie Gummi, denke ich. Ausatmen… Ich werde nie mehr laufen können! Ich linse nach rechts und hoffe, dass es den anderen genauso geht. Wir liegen Matte an Matte so agil wie eine Schildkröte im Winterschlaf. Und dabei dachten wir, dass es eine gute Idee wär mal wieder etwas für uns zu tun: So eine Yogastunde – herrlich. Endlich wieder Zeit für uns und sinnvoll ist es auch noch. 

Wir haben nämlich Rücken. Und ja, auch an uns geht das Alter nicht spurlos vorbei. Wir haben jeweils zwei Wonneproppenbabys erst intern, dann extern kilometerweit durch die Welt getragen, Berge von Drogerieeinkäufen über diverse Stockwerke geschleppt, Laufräder und Kinder von Spaziergängen nach Hause manövriert – von den Einsätzen auf diversen Klettergerüsten ganz zu schweigen. Und das haben unsere Knochen auch ganz gut weggesteckt. Bis jetzt.

Jetzt, wo die Kinder definitiv aus dem Tragealter raus sind. Jetzt, wo wir an sämtliche Kitakrankheiten aus der Wintersaison einen Haken machen können. Jetzt, wo wir uns auf Aktivitäten draußen freuen. Jetzt haben wir Rücken! Danke Karma!

Und während wir vom herabschauenden Hund in das Brett gleiten und beim ersten Chaturanga wie ein Sack Kartoffeln auf der Nase landen, fragen wir uns… Wann sind wir eigentlich so unsportlich geworden?

Waren wir damals nicht, hochschwanger mit Füßen so dick wie ein Walfisch im 18. Monat, hochmotiviert beim Schwangerschaftsyoga? Und schwupps – 5 Jahre später schnaufen wir fast genauso sehr wie damals und sind nur unwesentlich beweglicher. Vielleicht hätten wir doch etwas mehr Sport zwischendurch machen sollen und diesen nicht nur auf das hinterher Sprinten irgendwelcher Kinder beschränken…

Ich bin immer noch damit beschäftigt hochzurechnen, wie meine Chancen stehen, hier unbemerkt liegen bleiben zu können, bis die Putzfrau mich findet… Einfach unsichtbar machen und nicht rühren. Moment, hat die eine daneben mir gerade geschnarcht? Ausatmen. War ich jemals in meinem Leben schon mal so müde? Diese Endentspannung ist echt nichts für schwache Gemüter. Könnte auch glatt Endgegner heißen. Und dann ertönt er, der Gong, der all meine Hoffnung zerstört: “Nun komm langsam in einen Sitz deiner Wahl und atme nochmal tief ein und aus.” Sitzen? Puh. Ok. Nächste Woche probieren wir mal Schwimmen. Da ist die Schwerkraft nicht so stark und das soll ja auch gut für den Rücken sein. Aber wer trägt uns die Schwimmtasche dorthin? Vielleicht wäre eine Massage auch was? Massage hört sich machbar an. Da hätten wir mal eher drauf kommen können.

An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an Tom und Katja vom Yoga4you-Studio Landau dafür, dass sie wöchentlich den Staub von uns abklopfen, für sehr effektive und trotzdem lockere Yogastunden, bei denen man auch mal lachen darf. Wir kommen natürlich weiterhin gerne zum Yoga. Wer will schon freiwillig ins Schwimmbad??

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