“Diese Schreierei geht mir so auf den Keks! Jetzt ist mal Ruhe!”

Diese Sätze gehören definitiv nicht in die Kategorie der Worte, die liebevoll ins kleine Kinderohr gehaucht werden, während parallel leise Klaviermusik klimpert. Das sind diese Sätze, die man den Kleinen dann doch mit ein paar Dezibel zu viel um die Ohren haut. Weil man sein eigenes Wort nicht mehr versteht, weil der 20. Streit um die Duplosteine einem den Verstand raubt und sich parallel der Titelsong von Feuerwehrmann Sam in den Gehörgang bohrt. Und das alles schon um 5:29 Uhr. Und selbst wenn es 8:30 Uhr ist, ist dafür kein Kaffee und kein Nerv stark genug.

Ja, diese Sätze sind ein Widerspruch in sich. Ist uns auch klar. Und eigentlich müsste man fast selbst lachen, während man diese Sätze plärrt. Eigentlich. Wenn da nicht diese Schreierei wäre…

Und ja, wir haben die Notfallstrategien für aufkommende Wut schon ausprobiert: 1 Liter kaltes Wasser getrunken, innerlich bis 1.000 gezählt, das Land äh den Raum verlassen, zig mal auf und ab gehüpft…. An manchen Tagen funktioniert es auch. Dann schaffen wir es nicht zu schreien und liebevoll zu flöten! Wirklich! An manchen Tagen muss es aber einfach kurz raus: Ein lautes “Jetzt ist aber Ruhe!!”, auf das Rumpelstilzchen stolz wäre. Bevor wir stampfend ums Feuer tanzen haben wir uns dann meistens  wieder im Griff. Wir sagen auch nicht, dass das ideal ist, aber es passiert. So ist es bei uns. Und vielleicht noch bei 1 bis 2 anderen Mamas.

Und selbst wenn es keine Streitereien gibt, dann ist da doch nie Ruhe! Der Große hat gerade das Pfeifen für sich entdeckt und testet sämtliche Tonlagen, während man gerade verzweifelt versucht alle Sachen für die Kita zu richten. Wo war nochmal die Matschhose? Pfffiiiiieeehhhp. Oh und die Wechselkleider hatte ich ja auch mitgenommen. Pfüüüüüüffff. 

Und nicht zu vergessen, dass die Kleine gerade ihre geliebten Hörspiele auf voller Lautstärke gestartet hat. “Benjamin, du lieber…” – Pfffiiiipiiiiiifiiiii – “…EEEleefant” – Ok, nur noch die Gummistiefel. Da wünscht man sich doch, dass man die Sachen schon am Abend zuvor gerichtet hätte, als himmlische Schlafensruhe herrschte. Aber wer will diese Ruhe schon mit Vorbereitungen verbringen!? Anderes Thema…

Auch wenn man bestens vorbereitet in den Tag startet, ist das mit der Ruhe relativ. Da wird schonmal der erste Kaffee kalt, weil man die 1.001 Frage zur Welt und zum “Warum überhaupt?” beantwortet und dies zur 1.0002 Frage geführt hat. Dieser Ansturm an Fragen ist ja auch eine süße Geräuschkulisse . Er wäre zwar auch noch um 10 Uhr süß, aber ok. Man kann ja nicht alles haben.

Dass selige Ruhe  auch keine Option ist, wissen wir mittlerweile auch. Die größten Ansteller haben wir zwar wohl (noch) nicht zu Hause, aber die Erfahrung zeigt trotzdem: Wenn es ruhig wird, wird es gefährlich! Da hecken die lieben Geschwister gemeinsam aus, was sie so mit der Klobürste anstellen können oder bemalen Dinge, die nicht bemalt werden sollen. 

Tja da bleibt uns wohl nichts anderes übrig als auf einen mittelstarken friedlichen Geräuschpegel zu hoffen. Und auf den Schlaf -da ist die Ruhe dann perfekt und die Kleinen ach so goldig. Eigentlich sind sie ja echt süß! Und wenn das Klingeln in den Ohren nachlässt, freut man sich doch auf den nächsten gemeinsamen Tag. Bis zum allmorgendlichen Gruß mit 100 Dezibel: “Mamaaa, das waren aber meine Steine! Jetzt ist mein Turm kaputt! Mammaaaa!!!” Dann muss man doch wieder alle Nerven und Oropax bereithalten.

“Ich will jetzt keinen Ton mehr hören!” – ein Vierjähriger zu seiner kleinen Schwester. Woher diese Kinder das immer haben? Muss wohl aus der Kita kommen. Woher sonst?

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