Oh du schöne Osterzeit! Unsere Kinder waren dieses Jahr im besten Osterhasenalter und so haben wir alle Traditionen und Versteckspiele voll ausgekostet.
Die Osterzeit ist wohl die einzige Zeit im Jahr, in der wir unsere Kinder ermutigen Süßigkeiten vom Boden aufzuheben -während im restlichen Jahr alles, was auf den Boden gefallen ist, in Sekundenschnelle als ungenießbar bis tödlich gilt. Aber nicht an Ostern! Ok, die Eier liegen meistens wohl behütet in einem Nest und der Schokohase mit seiner Verpackung ist auch nicht gerade hygenisch verwerflich. Trotzdem irgendwie paradox.
Wenn dann das Kind aus der Kita kommt und fragt, ob Jesus schon aufgestanden ist, dann geht es weiter mit den Erklärungsnöten. “Äh, was habt ihr denn in der Kita besprochen?” – “Na, Jesus wurde erschossen. Aber er ist zum Glück wieder aufgestanden und hat die Männer erschreckt.” – “Ah ok. Ja…” Entweder hat die Kita die Jesusgeschichte etwas moderner interpretiert oder es gab ein Problem in der Übermittlung.
Auf die Verwirrung erstmal einen Schluck Sekt! Halt, ist ja Karfreitag. Dann mach ich wohl auch besser mal die Helene Fischer wieder aus. Nicht, dass hier noch einer tanzt.
So verstricken wir uns in seltsamen Geschichten, eigenen Traditionen und Interpretationen. Doch das ist egal, denn die Kinder freuen sich über jedes einzelne Osterei und jeden Schokohasen (auch wenn sie das gleiche Ei mehrfach finden, denn die Profieltern verstecken schneller wieder, als die Kinder finden).
Wenn wir dann am Ostermontag auf die fünf Osterkörbe mit den siebentrillionen Schokoeiern blicken, fragen wir uns dann aber schon, wie wir diese sinnvoll rationieren können, ohne dem Nikolaus in die Quere zu kommen. Dann müssen wir wohl selbst mithelfen. Bringt ja alles nichts. “Für die Bikinifigur ist es ja eh noch zu kalt.”, denken wir als wir kaltblütig das erste Schokotier hinter der Küchentür köpfen. “Mama, was hast du da im Mund?” – “Ähhh, ga michts!”.